Alle Inhalte auf diesen Seiten sind reine
Erfahrungswerte oder Informationen, die mir zugetragen wurden.
Diese Informationen ersetzen keine tierärztliche Beratung und geben
ausschließlich meine Meinung wieder!!!
Hinter der Abkürzung
MDR1 verbirgt sich eine Medikamentenunverträglichkeit von der viele Hütehunde
betroffen sind.
Bei diesem Gendefekt gibt es
drei mögliche Testergebnisse / Genotypen
MDR1 +/+ |
|
frei vom MDR1-Defekt (Gen funktionsfähig) |
MDR1 +/- |
|
Merkmalsträger, kann Empfindlichkeiten gegenüber
Arzneimitteln zeigen. |
MDR1 -/- |
|
vom MDR1 Defekt betroffen, multiple Arzneiempfindlichkeit |
Auf der Seite der
Uni Gießen findet man umfangreiche Informationen
und Erklärungen über
MDR1, daher spare ich mir hier diese Ausführungen.
Bei der
Uni Gießen
haben wir mit Dr. Geyer in Deutschland einen
wirklichen Spezialisten und kompetenten Ansprechpartner, der nach
meinen Informationen bei akuten Problemen auch immer
bereit ist zu helfen.
Außerdem besteht bei der
Uni Gießen die Möglichkeit seinen Hund auf MDR1 testen zu lassen.
Nach meinen zwischenzeitlichen Erfahrungen mit fehlerhaften Befunden und
Lizenzproblemen ist die Uni Gießen für mich die erste Adresse, wenn es
um den MDR1 Defekt geht!
Der MDR1-Defekt ist ein
Risiko bei der Gabe von Medikamenten.
Natürlich können auch Risiken und Nebenwirkungen bei Hunden unabhängig
vom MDR1 Status auftreten.
Die Meinungen über Sinn und
Unsinn der Bestimmung des Genotyp gehen weit auseinander.
Viele Züchter und Besitzer finden den Test sinnlos und/oder bezeichnen
ihn als "unnötige Ausgabe".
Diese Einstellung kann ich nicht nachvollziehen, denn im Extremfall geht
es um das Leben unserer Hunde!
Ich finde den Test wichtig
und empfehle jedem Besitzer seinen Hütehund (oder Hütehundmischling) auf
MDR1 testen zu lassen, wobei es irrelevant ist, ob der Hund züchterisch
eingesetzt wird oder nicht.
Es ist einfacher mit einem Risiko umzugehen, wenn man sich dessen
bewusst ist.
Um alle Züchter dazu zu
bringen diesem Gendefekt mehr Aufmerksamkeit zu schenken, bitte ich
jeden Welpeninteressenten sich bereits beim ersten Züchterkontakt genau
über die gesundheitlichen Auswertungen der Elterntiere zu informieren
und dazu gehört neben HD/ED und Augenuntersuchung (alles von anerkannten
Fachärzten bescheinigt/ausgewertet), sowie einiger weiterer Gentests
auch MDR1.
Der Erbgang ist bei MDR1 so
einfach, dass jeder Züchter seine Verpaarungen so planen kann, dass
keine vom Defekt betroffenen Welpen fallen (wenn die
Laborbefunde stimmen). Somit sollte es kein Problem sein
mittelfristig (d.h. in den nächsten Jahren) den
MDR1 Defekt aus der Rasse zu verbannen ohne dabei genetische Vielfalt
und all die anderen Aspekte, die für die Zucht relevant sind zu
vernachlässigen.
Meine Nachzuchten werden alle
vor ihrem Auszug auf MDR1 getestet, wenn der Status nicht genetisch
gesichert ist (auch wenn nur +/+ und +/- fallen kann).
Ich empfehle unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt VOR einer Narkose oder
Medikamentengabe über MDR1 zu sprechen. Es ist leider nicht jeder
Tierarzt hinreichend über den Gendefekt und die damit verbundenen
Risiken informiert.
Die folgende
Auflistung wird sicher für einige Diskussionen sorgen und es wird auch
mancher berichten, dass der eigene Hund die von mir als nicht
empfehlenswert deklarierten Produkte gut und ohne Probleme vertragen
hat.
Es liegt mir fern Produkte zu "verteufeln", ich sehe nur keinen Sinn
darin ein Risiko einzugehen, wenn ich für meinen Hund Mittel wählen
kann, die allgemein als gut verträglich gelten und die ich selbst seit
vielen Jahren für meine Hunde nutze.
Die
grün geschriebenen Mittel wurden
meines Wissens auch von MDR1 -/- Hunden gut
vertragen, die rot
geschriebenen Mittel würde ich NICHT
verwenden, auch wenn mancher Tierarzt sie als unbedenklich einstuft!
Die nachfolgenden
Mittel sind alles, was man aus meiner Sicht rein prophylaktisch für einen Hund braucht!
Floh-
und Zeckenprophylaxe :
Frontline (Combo) – Spot on
KEIN Exspot
Entwurmung:
Panacur
(Welpe und erwachsen)
Drontal plus
(erwachsen)
(bei Bedarf und ca. 10 Tage vor jeder Impfung
immer im Wechsel)
KEIN Profender®
KEIN Milbemax
Hier habe ich einen Bericht
über erhebliche Nebenwirkungen von Profender®
gefunden:
infohund.de
Impfstoffe:
Eurican LT
(Tollwut)
Eurican SHPPi2
(Kombi)
Eurican SHPPi2L
(Kombi)
Bei dem
Impfstoff Vanguard reagierten auch MDR1
+/+ Aussies mit schweren Nebenwirkungen, daher werde ich rein vorsorglich diesen
Impfstoff NICHT verabreichen lassen.
Ein Vorfall war ein mir persönlich bekannter Aussie (MDR1 +/+), des
Weiteren habe ich
Informationen über heftige Nebenwirkungen im Internet gefunden.
Narkosemittel:
Hier gebe ich keine
eigene
Empfehlung, sondern zitiere einen Text von Dr. Birgit
Leopold-Temmler aus Hannover, der ich
hiermit nochmals für die Genehmigung der Veröffentlichung an dieser
Stelle danke.
Grundsätzlich ist es
empfehlenswert, eine "balanced anesthesia" mit Inhalationsnarkose
durchzuführen, dabei ist die Narkosetiefe je nach Art des Eingriffs
variabel gestaltbar.
Ebenfalls notwendig ist die Klassifizierung des Narkoserisikos nach der
sogenannten ASA-Skala mittels klinischer Untersuchung und weitergehender
Untersuchungen des Hundes (Labor, Röntgen, Ultraschall).
Für die Einleitung der Narkose stehen diverse Medikamente zur Verfügung.
Diese können so kombiniert werden (z.B. die Viererkombination:
Atropin-Valium-Xylazin-Ketamin), dass die einzelnen Dosen sehr niedrig
gehalten werden können.
Zudem wird für die Einleitung vorsichtig so nach Wirkung dosiert, dass
ein geübter und routinierter Anästhesist einen Tubus legen kann.
Anschließend wird die Narkose mit Isofluran-Sauerstoffgemisch soweit
wie notwendig vertieft und aufrechterhalten, wobei bei der heute
üblichen "balanced anesthesia" weitere Narkose- und vor allem
Schmerzmedikamente während der Narkose zusätzlich intravenös gegeben
werden, um auch die Menge an Narkosegas aus Sicherheitsgründen zu
begrenzen und vor allem um eine sichere Schmerzausschaltung zu
gewährleisten.
Alle englischen Hütehundrassen gelten in vielen Praxen als "riskant",
was die Narkosen anbelangt.
Wichtig sind jedoch die Auswahl der richtigen Narkosemedikamente und
deren adäquate Dosierung, eine gute apparative Überwachung der
Anästhesie (Blutdruck, Sauerstoffgehalt des Blutes, Pulsfrequenz,
Herzrhythmus und Atemtiefe/-frequenz, EtCO2), die Erfahrung und Routine
des Anästhesieteams und die engmaschige, postoperative Überwachung des
Hundes auf der "Zwischenintensiv" während der Aufwachphase. Die
Körpertemperatur sollte dabei ebenfalls überwacht werden. In den meisten
Fällen bedeutet dies, den Hund warm zu halten, sehr selten kann es
jedoch während oder nach der Narkose zu einer gefährlichen,
lebensbedrohlichen Überhitzung kommen (maligne Hyperthermie).
Copyright: Dr. Birgit Leopold-Temmler, Fachtierärztin für
Kleintiere, Innere Medizin, Zahnheilkunde bei Tieren,
Kontakt:
info@tierpraxis.de,
www.tierpraxis.de
Eine Nachzucht von mir (MDR1 +/-) hat Nebenwirkungen bei
der geringen Gabe von L-Polamivet gezeigt!!!
Meine Hunde bekommen UNABHÄNGIG VOM MDR1 STATUS
kein Medikament mit den nachfolgend aufgeführten Inhaltsstoffen, wenn
nicht ihr Leben davon abhängt!
Liste der 24.
Tierärztetage 2009 von Prof. Geyer (Uni Giessen) der Medikamente,
die ein Risiko bei Hunden mit MDR1-Defekt sind:
Zytostatika (Krebs):
Actinomycin D
Daunorubicin
Cocetaxel
Doxorubicin
Etoposid
Imatinib
Irinotecan
Mitomycin C
Mitoxantron
Paclitaxel
Teniposid
Topotecan
Vinblastin
Vincristin
Herzkreislaufwirksame AS:
Celiprolol
Dilitiazem
Losartan
Talinolol
Digoxin
Verapamil
Antiemetika (Erbrechen):
Domperidon
Ondansetron
Steroidhormone (z.B. Cortisonpräparate):
Aldosteron
Cortisol
Cexamethason
Methylprednisolon
Antivirale AS
Amprenavir
Indinavir
Nelfinavier
Ritonavir
Saquinavir
Antibiotika:
Erythromycin
Levofloxacin
Rifampin
Sparfloxacin
Tetracyclin
Antimykotika (Pilzinfektionen):
Itraconazol
Ketoconazol
Immunsuppressiva (Immunsystem):
Cyclosporin
Sirolimus
Tacrolimus
Valspodar
Antiparasitika:
Ivermectin
Doramectin
Moxidectin
Milbemycinoxim
Selamectin
Antiepileptika:
Phenobarbital
Phenytoin
Antiazida (Magenmittel):
Cimetidin
Ranitidin
Opioide (Schmerzmittel):
Fentanyl
L-Methadon
Loperamid
Morphin (häufig in Narkosen enthalten)
Butorphanol
Andere:
Acepromazin (Sedativum)
Atorvastatin (Senkung Cholesterin- und Triglyceridwerte)
Colchicin
Fexofenadin (Heuschnupfen, allergischer Nasenschleimhautentzündung
Rhinitis, Bindehautentzündung)
Terfenadin (Allergien)
Vecuronium (Muskelrelaxan / Narkose)
Ergänzung:
Folgendes Medikament ist neu gemeldet worden:
EMEPRID
Domitor (Narkose) |